Sachdarstellung:

Ein individueller Rechtsanspruch auf Unterricht in Wohnortnähe soll für alle Bildungsstufen vorhanden sein. Allen Verantwortlichen für Bildung und Erziehung müssen gemeinsam das Bildungssystem entwickeln. Dazu gehört die bauliche Erweiterung und Ausstattung der Grundschule am Schulstandort Jänschwalde Ost. In kurzer Zeit hat sich der Einschulungsbedarf an der Grundschule für Klasse  1 – 6 enorm verändert. Ein hoher Zuzug von Familien in den für die Wohnorte zuständigen Schulbezirk und eine erhöhte Geburtenrate sind zu verzeichnen. Der Krabat-Grundschule Jänschwalde wurde 2015 der Titel „Sorbisch/Wendige“ Grundschule des Landes Brandenburg als Einzige in Brandenburg verliehen. Eine Besonderheit ist, dass alle Schüler*innen von Klasse 1 – 6 am bilingualen sorbisch/wendigen Unterricht und am fakultativen Unterricht teilnehmen (100 %).

Eine Übersicht über voraussichtliche Einschulungszahlen und über eine zweizügige Klassenbildung bekräftigt den Standpunkt des Trägers Amt Peitz, den Schulstandort mittel- bzw. langfristig weiterzuentwickeln und auszubauen.

Gemäß Brandenburgischen Schulgesetz ist die Schulentwicklungsplanung (SEP) eine Pflichtaufgabe der Landkreise. Diese wird in der Regel alle fünf Jahre vorgelegt. Die Schulentwicklungsplanung stellt den Bestand, die Struktur und die Entwicklung der Schulen in öffentlicher Trägerschaft im Landkreis dar. Laut der 6. Fortschreibung der SEP für die Jahre 2022 – 2027 nimmt die Krabat-Grundschule aufgrund der steigenden Geburten- und Zuzugsentwicklung einen wichtigen Platz in der Infrastruktur der Grundschulen ein. Aus der Planungsunterlage ist nun zu entnehmen, dass die Notwendigkeit der angemerkten Kapazitätserweiterung an der Grundschule durch den Schulträger zu prüfen ist. Anhand der vorliegenden Schülerzahlen im Planungszeitraum 2022 – 2027 ist für die Krabat-Grundschule mittelfristig eine Zweizügigkeit vorgesehen. Der Kreistag hat am 18.05.2022 die SEP für den Planungszeitraum 2022 – 2027 beschlossen. Diese muss nunmehr durch das Ministerium für Bildung und dem Staatlichen Schularmt Cottbus bestätigt werden. Die Stellungnahmen liegen noch nicht vor. Im Schuljahr 2022/2023 wurden insgesamt 42 Schüler*innen (bisher durchschnittlich 29 nach Geburtenzahlen – ohne Zuzüge) eingeschult, so dass die Gesamtschülerzahl auf 205 (bisher 173) angestiegen ist. Die Raumkapazitäten sind erheblich überschritten. Es besteht kurz-, mittel- und langfristig großer Handlungsbedarf.

Derzeit werden Ansätze/Vorschläge/Möglichkeiten für eine dauerhafte Lösung zur Erweiterung der Raumkapazitäten an der Grundschule und der damit verbundenen Gewährleistung einer künftigen Zweizügigkeit geprüft. Die erforderlichen Beschlüsse müssen in den entsprechenden Gremien gefasst werden. Des Weiteren müssen Stellungnahmen von zuständigen Ämtern und Behörden eingeholt werden. Die Finanzierung muss gesichert sein. Kurzfristig soll als Übergangslösung der Mehrzweckraum im „Haus der Generationen“ im Bereich der Volkssolidarität in den nächsten ein bis zwei Schuljahren für eine Klasse genutzt werden. Mittelfristig soll das Witaj-Gebäude für zwei Klassen ganzjährig ertüchtigt werden und langfristig sollen weitere Gebäude für den gesamten deutsch/sorbischen/wendischen Schulcampus errichtet werden.

Der Amtsausschuss wird gebeten, sich zu positionieren und grundsätzlich der Entwicklung des Schulstandortes zuzustimmen.

Anlagenverzeichnis:

Entwicklungskonzept

Beschlussvorschlag:

Der Amtsausschuss des Amte Peitz beschließt die grundsätzliche Planung und Entwicklung eines deutsch/sorbisch/wendischen Grundschulcampus am Standort Jänschwalde Ost ab 2022.